Kraft schöpfen aus der Apotheke der Natur
Seit 2007 ist Hopfen eine anerkannte Heilpflanze. In der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, klettert er an bis zu sieben Meter hohen Stangen gen Himmel. Es duftet herrlich in den lichtdurchfluteten Hopfengärten, aus denen die wertvolle Zutat für Öle, Bäder und Tees stammt. Radfahrern bietet die weitläufige Apotheke der Natur wohltuende Ruhe, gemütliche Touren und faszinierende Lichtspiele.
Mit 14.470 Hektar Anbaufläche ist die Hallertau die weltgrößte zusammenhängende Hopfenregion, rund 30.000 Tonnen Hopfen werden hier im Jahr produziert. Die südliche Hälfte des Landkreises Kelheim liegt in der Hallertau. Soweit das Auge reicht, erstrecken sich Hopfengärten über sanfte Hügel und schaffen eine Ruhe, die sich alsbald auf den Betrachter überträgt.
Hopfen ist gut für die Seele, könnte man sagen. Und tatsächlich ist die Pflanze aus der Gattung der Hanfgewächse seit 2007 eine anerkannte Heilpflanze. Insbesondere bei Nervosität und Schlafstörungen wird sie als sanfte Alternative eingesetzt. Mit den getrockneten Zapfen lässt sich Tee zubereiten oder aber ein Hopfenkissen als Einschlafhilfe füllen.
Hopfen mit allen Sinnen erleben
Ein Tag auf dem Hopfenerlebnishof Stiglmaier in Attenhofen bei Kelheim wird zum sinnlichen Erlebnis, etwa bei einem Spaziergang zwischen den Hopfenstangen oder bei einer ausgedehnten Hopfenerlebnistour mit Bierprobe.
Besonders lohnt sich der Besuch in August und September, während der Hopfenernte. Dann kann man live miterleben, wie die aromatischen Dolden gepflückt werden. Die Angebote des Hopfenerlebnishofs Stiglmaier richten sich an Gruppen, erlebnisreiche Hopfentouren gibt es bereits ab 8 Euro.
Auch der traditionsreiche Hopfenhof Zellner bietet Erlebnisse rund um das Grüne Gold, wie der Hopfen in der Region genannt wird. Wie fühlen sich die Reben an? Wie duften die Dolden? All das und viel mehr erfahren Besucher bei individuell konzipierten Touren.
Hopfenwellness und Biergenuss in Bad Gögging
„Römisch“, „bayerisch“ und „g’sund“ lautet das Motto in Bad Gögging. Bei seinem vielfältigen Angebot an Vital-und Entspannungsbädern setzt der niederbayerische Kurort neben Schwefel, Thermalwasser und Moor auf eine weitere natürliche Zutat – den Hopfen. Dieser gedeiht quasi vor der Haustür und liefert duftende Blüten, die im warmen Wasser ihr volles Aroma entfalten.
Das Arrangement Biergenuss und Badefreuden verbindet das Beste vom Hopfen und enthält wahlweise zwei oder fünf Übernachtungen, ein Naturhopfen-Aromabad, freien Eintritt in Kuchlbauers Bierwelt inklusive Führung und weitere Extras. Der Preis pro Person beträgt ab 109 Euro.
Einzigartig sind die HopfenWell-Anwendungen im Spa des Hotels und Gasthofs Eisvogel, ebenfalls in Bad Gögging. Der heimische Hopfen steht im Mittelpunkt des exklusiven Wellnesskonzepts, zu dem Hopfendoldenbäder, Hallertauer Hopfen-Honig-Cremepackungen oder Hopfa-Zupfa Wadl-Massagen gehören.
Verwöhnung für Haut und Gaumen bietet das Vier-Sterne-Hotel mit dem Arrangement 1516 – Hopfen & Bier & Wellness. Die Pauschale zum Preis von ab 309 Euro pro Person enthält neben zwei Übernachtungen ein Vier- Gänge Hopfen-Bier-Menü , ein „Hopfengschbusi“ an der Eisvogel Bar, ein Hopfensalz-Peeling, eine Hopfenöl-Ganzkörpermassage sowie ein Hopfen-Biergeschenk zur Anreise am Zimmer.
Radeln durch die Hügel der Hallertau
Durch die sanfte Hügellandschaft der Hallertau mit ihren Hopfengärten und vorbei an sehenswerten Kirchen führt die 40 Kilometer lange Radrundtour von Abensberg aus.
Zunächst ist man auf dem Abensradweg in Richtung Süden nach Biburg unterwegs, wo sich ein Besuch der romanischen Klosterkirche und der Erlöserkapelle von Angerer dem Älteren lohnt. Die Route führt weiter nach Siegenburg. Hier steht mit dem „Hallertauer Dom“ ein weiterer eindrucksvoller Kirchenbau. Und im nächsten Etappenziel Rohr i.NB. kann man die Asamkirche mit der scheinbar schwebenden Mariendarstellung besichtigen – ein Muss für Liebhaber sakraler Kunst. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Bauernhofmuseum in Untermantelkirchen, das über das Leben anno dazumal in der Hallertau berichtet. Die letzte Etappe führt über Biburg wieder zurück nach Abensberg.
Wer sich die gefahrene Tour dann einmal von oben ansehen will, dem sei der Besuch von Kuchlbauer’s Bierwelt mit abschließender Turmbesteigung des rund 35 Meter hohen Kuchlbauer Turms empfohlen.
Tipp: Diese Rundtour ist besonders in August reizvoll, wenn die Hopfengärten kurz vor der Ernte voll hängen.
500 Jahre Reinheitsgebot im Ursprungsland des Bieres
Bier gehört traditionell zu Bayern. Doch wo liegt die Wiege des typisch bayerischen Getränks?
Der Süden des Landkreises gehört zur Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Im Norden, auf den Jurahöhen, wächst die edle Braugerste, und in der Region befinden sich drei der weltältesten Brauereien ihrer Art: Am Donaudurchbruch Weltenburg bei Kelheim steht die älteste Klosterbrauerei der Welt. Die Benediktiner brauen hier seit dem Jahr 1050. In Kelheim selber findet sich mit der Brauerei Schneider die älteste Weißbierbrauerei und in Herrngiersdorf braut die Familie Pausinger als älteste Privatbrauerei seit 1131 ihre Bierspezialitäten. Die Ökobrauerei Riedenburger Brauhaus setzt zu hundert Prozent auf ökologische Rohstoffe, die selbst den strengsten Bio-Vorschriften genügen.
Im Landkreis Kelheim werden in 15 Brauereien über 100 verschiedene Biere nach dem bayerischen Reinheitsgebot aus Hopfen, Malz und Wasser gebraut. Im Jahr 2016 wird mit vielen verschiedenen Aktionen das 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebots gefeiert, darunter auch Schmankerlführungen durch Kelheim.
Weitere Erlebnisangebote und Übernachtungspauschalen gibt es unter: www.ursprungsland-des-bieres.de.
(Text: Tourismusverband Ostbayern e.V., 28.04.2016; Fotos: pixabay)
