Binde deine eigenen Räucherbündel oder Räuchersticks
Die Zeit des Frauendreißigers eignet sich wunderbar, um Räucherbündel oder Räuchersticks (Englisch: Smudge Bundle oder Smudge Sticks) herzustellen. Es handelt sich dabei um Sträußchen aus Räucherkräutern, die verschnürt und dann getrocknet werden.Wenn sie ganz durchgetrocknet sind, kann man sie zum Räuchern verwenden.
Größere mit 20 bis 30 Zentimetern Länge nennt man Räucherbündel, kleinere mit etwa 10 Zentimetern Länge Räuchersticks. Der Klassiker ist der Salbei-Räucherstick aus Weißem Indiander-Salbei, doch auch heimische Kräuter eignen sich dafür.
Variante: Räucherzöpfe
Sehr flexible, lange Pflanzenzweige oder Gräser lassen sich auch zu Zöpfen flechten. Traditionell flicht man Räucherzöpfe aus Duftgras (Marien- oder Süßgras). Weiterhin kann man Beifuß, Eisenkraut, Steinklee und Wermut dafür verwenden.
Pur oder kombiniert
Die Räucherkräuter kann man einzeln oder kombiniert zu einem Räucherbündel oder -stick binden. Du kannst dir so verschiedene Räuchersticks für die unterschiedlichsten Anlässe herstellen.
TIPP: Denke jetzt schon an Weihnachten und stelle ein paar Räuchersticks als Geschenke her. 🙂
Anleitung
- Sammle die Kräuter für deine Räuchersticks und schneide sie auf die gewünschte Länge.
- Dann lasse sie ein paar Stunden (je nach Kraut) an einem geschützten, schattigen Platz etwas anwelken. So lassen sie sich besser zusammenbinden.
- Nun nimm die gewünschten Kräuterzweige und fasse sie zu einem handlichen Bündel zusammen. Es sollte nicht zu dick sein, denn dann dauert das Trocknen länger und es besteht die Gefahr, dass es innen zu schimmeln beginnt.
- Binde das Kräuterbündel mit einem dickeren Baumwollfaden/Naturgarn zunächst an den Stielen gut zusammen.
- Dann umwickle das Bündel in gleichmäßigen Abständen schräg zur Spitze hin und wieder zurück. Es sollte nicht zu locker, aber auch nicht zu fest gebunden sein.
- Verknote das Band, mache eine Schlaufe zum Aufhängen dran und schneide die überstehenden Stängel ab.
- Anschließend hänge das Bündel kopfüber an einem geschützten, trockenen und schattigen Platz zum Trocknen auf.
- Der Trockenprozess dauert etwa eine Woche.
Geeignete Wildkräuter
Hier eine kleine Übersicht der geeigneten Wildkräuter und einige ihrer Wirkungen:
- Beifuß (reinigend, schützend, entspannend, beruhigend, stärkt die Lebenskraft)
- Eisenkraut (heilige Mysterienpflanze, schützend, für Reichtumsräucherungen, Visionen fördernd)
- Goldrute (durchlichtend, schützt vor schweren Energien, wärmend, für Dankbarkeits-Räucherungen)
- Johanniskraut (beruhigend, entspannend, hilft zu vertrauen, weckt die Lebensgeister)
- Kamille (aufbauend, beruhigend, erdend, schützend, wärmend, fördert Geborgenheit)
- Königskerze (reinigend, hilft Spannungen abzubauen, bei Streit und Elektrosmog)
- Lavendel (ausgleichend, belebend, beruhigend, erfrischend, klärend, reinigend, verbindend)
- Lorbeer (reinigend, schärft Sinne, fördert übersinnliche Wahrnehmungen, unterstützt die Traumerinnerung)
- Mädesüß (besänftigt, richtet auf, Stimmt freundlich, tröstet, unterstützt Neuanfänge)
- Mariengras (Heilung unterstützend, reinigend, fördert Leichtigkeit, Heiterkeit und Loslassen)
- Melisse (entspannend, nervenberuhigend, schützend, stimmungsaufhellend)
- Myrte (klärend, reinigend, bei Angst und Verzweiflung, für Meditationen)
- Pfefferminze (entspannend, erfrischend, klärend, regt zum Handeln an)
- Salbei (klärend, reinigend, stärkend, wehrt schwere Energien ab)
- Schafgarbe (die feminine Seite stärkend, mit dem wahren Wesen verbindend)
- Thuja (erlösend, reinigend, um alte Schmerzen zu lösen)
- Thymian (aufbauend, erfrischend, klärend, konzentrationsfördernd, mutmachend)
- Wacholder (erdend, klärend, konzentrationsfördernd, reinigend, schützend, stärkt die Lebensenergie)
- Wermut (anregend, fördert das Denken, öffnet den Geist, schützend, Sinnlichkeit anregend)
- Ysop (klärt den Geist, konzentrationsfördernd, reinigend, segnend, unterstützt das Lösen von Schuldthemen)
- Zeder (entspannend, fördert Wohlstand, reinigend, versöhnend)
Anwendung
Wenn das Bündel ganz durchgetrocknet ist, kannst du es zum Räuchen verwenden. Zünde die Spitze an, lasse sie kurz brennen und puste oder wedle sie dann wieder aus, so dass das Bündel nur noch glimmt. Nun kannst du damit räuchern …
ACHTUNG! Sei achtsam, passe auf den Funkenflug auf und halte am besten immer eine feuerfeste Schale oder eine große Muschel darunter, um die Asche aufzufangen.
Die Räucherbündel und -sticks lassen sich mehrmals verwenden. Wenn du mit dem Räuchern fertig bist, drücke deinen Stick einfach in etwas Sand oder Erde aus.
(Text + Foto: Karin Myria Pickl, 21.08.2017)